Die Open-Access-Strategie des Landes Brandenburg positioniert sich ausdrücklich zum Monitoring der Open-Access-Transformation. Genau genommen heißt es im Dokument:
„Um die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von entwickelten Prozessen und Infrastrukturen, die Offenheit der Publikationsstruktur sowie die Erreichung der strategischen Ziele nachzufassen und den übergreifenden Strategieprozess für die durch den digitalen Wandel mögliche und beförderte Offenheit in Wissenschaft, Forschung und Kultur zu unterstützen, wird ein Monitoring der Strategiemaßnahmen implementiert. Ein Ergebnis des Monitorings kann auch die Bedarfsermittlung weiterer Maßnahmen sein.“ (S. 18)
Daraus ergibt sich ein Anspruch, der dem klassischen Open Access Monitoring eine konkrete Zuspitzung gibt. Es soll nicht allein ermittelt werden, wie sich das Aufkommen von Open-Access-Publikationen, hier mit dem Zuschnitt auf das Land Brandenburg, in der Zeit entwickelt. Sondern es soll zugleich berücksichtigt werden, wie sich diese Entwicklung im Zusammenhang mit den anderen in der Strategie beschriebenen Maßnahmen vollzieht (Strategiemonitoring).
Die Entwicklung des Brandenburger Open Access Monitorings wird bewusst integrativ gestaltet. Open Access ist hier kein nur von außen zu beobachtendes Geschehen. Bereits die Strategie selbst, die Vernetzungs- und Kompetenzstelle Open Access Brandenburg und insbesondere der Publikationsfonds für Monografien nehmen unmittelbar Einfluss auf die Open-Access-Transformation.
Das Open Access Monitoring dient entsprechend vor allem der Selbstwahrnehmung und Selbstvergewisserung sowie der Erfolgskontrolle der in der Strategie beschriebenen Maßnahmen. Darüber hinaus ermöglicht es bei Bedarf ebenso ein Nachsteuern wie auch eine Berücksichtigung neuer Aspekte, die zum Zeitpunkt der Verabschiedung der Strategie möglicherweise noch nicht sichtbar waren oder die sich als Resultat der Open-Access-Maßnahmen im Land ergeben.
Das Messen des Publikationsaufkommens bildet selbstverständlich auch für das Brandenburger Open Access Monitoring die zu berücksichtigende Datengrundlage. Die Vernetzungs- und Kompetenzstelle wird hierbei einerseits mit Daten des Projekts Open Access Monitor (OAM) arbeiten. Für Zeitschriftenpublikationen können über diesen Weg bereits umfassende Daten abgerufen werden. Andererseits kooperiert die Vernetzungs- und Kompetenzstelle mit den Bibliotheken der Hochschulen des Landes. Dies ermöglicht beispielsweise einen Datenabgleich, der die Qualität der Datengrundlage zusätzlich erhöht. Außerdem sollen über die Zusammenarbeit mit den Einrichtungen auch anderen Facetten des Open Access Monitorings berücksichtigt werden. Zu diesen zählen sowohl Open-Access-Monografien als auch Zweitveröffentlichungen nach dem sogenannten grünen Weg.
Neben dem reinen Publikationsaufkommen sollen weitere Maßnahmen im Bereich Open Access und perspektivisch auch im Gesamtkomplex Open Science / Open Research erfasst werden. Zudem möchten wir ausdrücklich die Open-Access-Bibliodiversität stärken. Dazu zählen Aspekte wie die Unterzeichnung der Berliner Erklärung, das Vorhandensein institutioneller Open Access Policies sowie Aktivitäten und Dienstleistungen für Open Access und offene Wissenschaft. Die Gewichtung von Lizenzierungsaspekten wird ebenfalls in das Monitoring einfließen. Auch die in der Open-Access-Strategie angeregte besondere Berücksichtigung von Open Access in Evaluierungs- und Berufungsverfahren (vgl. S. 14) soll nach Möglichkeit einbezogen werden. Auch hierfür spielt die enge Kooperation mit den Hochschulen eine entscheidende Rolle.
In der weiteren Entwicklung werden auch Open-Access-Aktivitäten in anderen Brandenburger Kontexten, wie zum Beispiel dem Open GLAM-Bereich, also der Museen, Archive, Galerien und öffentlichen Bibliotheken, berücksichtigt. Die Vernetzungs- und Kompetenzstelle ist über das Netzwerk Offenheit in Wissenschaft, Forschung & Kultur Brandenburg auch mit Akteuren aus diesem Bereich eng verbunden.
Aus diesem integrativen Verständnis von Open Access ergibt sich, dass der methodische Ansatz über die etablierten Verfahren der Bibliometrie und Kostenkontrolle hinausreichen muss. Das Arbeitspaket der Vernetzungs- und Kompetenzstelle zum Open Access Monitoring strebt daher in einem agilen Verfahren einen so genannten “Mixed methods”-Ansatz an. Selbstverständlich werden Standards dort, wo sie vorliegen, berücksichtigt. Das Verfahren wird ganz im Sinne maximaler Offenheit und daher im Sinne der “Open Methodology” dokumentiert.
Die Arbeitsgruppe Open Access Monitoring Brandenburg setzt sich zusammen aus mandatierten Mitgliedern der acht Hochschulen.
Die Vernetzungs- und Kompetenzstelle tritt für das Open Access Monitoring gern mit allen Interessierten und insbesondere den Stakeholder*innen im Land Brandenburg sowie Expert*innen aus der Open Access Community in den Dialog. Für Vernetzungsanfragen und Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung: KONTAKT.
Die Ansprechperson für das Thema ist Heike Stadler.