10.11.2022 | Ben Kaden
Auch diese Woche weisen wir sehr gern auf eine Neuerscheinung hin, die über den Publikationsfonds für Open-Access-Monografien des Landes Brandenburg gefördert wurde. Franziska Wilke, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Lehrstuhls für Literaturwissenschaft der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) folgt in der auf ihrer Dissertation beruhenden Publikation der lesepraxeologischen Frage, was es eigentlich bedeutet, digital bzw. im Digitalen zu lesen: Digital lesen. Wandel und Kontinuität einer literarischen Praktik. Bielefeld: transcript, 2022. Die Monografie ist in der Reihe „Literatur in der digitalen Gesellschaft“ erschienen.
Dabei präsentiert sie einen Rundumblick auf die Lesekultur von einer „Archäologie“ der Anfänge bis in die unmittelbare Gegenwart. Digitales Lesen bzw. Lesen unter dem Einfluss der „Digitalizität“ ist dabei nicht genuin neu, sondern lässt in einem Kontinuum in der Entwicklungslinie schriftsprachlicher Kommunikation verorten. Jedoch ergeben sich gleichzeitig neue Kompetenzanforderungen für diese Lesepraxis, also der Bedarf einer entsprechenden „digital literacy“.
In ihrer Arbeit typologisiert sie diese Aspekte, fächert beispielsweise in Erweiterung klassischer lesetypologischer Formen neue Varianten wie „meditierend-zentripetales, automatistisches, zentrifugales, abduktives, multimediales, responsiv-partizipatorisches und erweitertes (augmented) Lesen“ (S. 56ff.) auf und erläutert diese in der Folge an konkreten Anwendungsfällen.
Wir freuen uns sehr, dass diese Perspektive an der Schnittstelle von Medientheorie, Literaturwissenschaft und Kulturanalyse des Digitalen dank des Publikationsfonds Open Access unter einer Creative Commons Attribution 4.0 Lizenz (BY) vorliegt (Volltext-PDF).
Weitere Informationen zum Publikationsfonds für Open Access Monografien des Landes Brandenburgs und zu den Förderbedingungen gibt es auf dieser Seite.