06.07.2023 | Team OA Brandenburg

KOBV-Forum 2023: Open Access Monitoring unter Einbeziehung der Deutschen Bibliotheksstatistik

In dieser Woche präsentierten Miriam Zeunert (FH Potsdam) und Heike Stadler (VuK Open Access Brandenburg) im Format Minute Madness auf dem KOBV-Forum am 04. Juli das Thema Open Access Monitoring unter Einbeziehung der Deutschen Bibliotheksstatistik (DBS). Minute Madness bedeutet dabei, dass die Präsentationen in der Session auf jeweils maximal 120 Sekunden beschränkt sind.

Entsprechend fokussiert stellten die Vortragenden zum einen Erkenntnisse um das DBS-Feld 151.1 vor. In diesem Feld können wissenschaftliche Bibliotheken ihre Kosten für Open Access Publikationen nachweisen. Zu diesen Kosten zählen neben Article Processing Charges (APC) und Book Processing Charges (BPC) auch Open-Access-Mitgliedschaften oder ein Pledging, also eine institutionellen Beteiligung an Open-Access-Förderungen z.B. über Knowledge Unlatched. Während im Jahr 2018 insgesamt 66 Einrichtungen eine Gesamtsumme von zirka 6,5 Millionen Euro darlegen, sind es im Berichtsjahr 2022 schon 118 Bibliotheken, die insgesamt Kosten von zirka 32 Millionen für Open Access Publikationen an die DBS melden. Eine umfangreiche Auswertung dieses Felds wurde bereits in einem Report über Zenodo veröffentlicht: https://zenodo.org/record/7772622.

Als zweites DBS-Feld, das in ein Open Access Monitoring einbezogen werden kann, wurde das Feld 178.4 identifiziert. In diesem Feld werden auf eigenen Repositorien bereitgestellte grüne und goldene Open-Access-Publikationen angegeben, wobei ab dem Jahr 2022 ausschließlich die Zugänge des jeweiligen Berichtsjahrs berücksichtigt werden sollen. Derzeit sind noch „Ausreißer“ erkennbar, d.h. hier wurde die Spezifizierung in der Felddefinition noch nicht wahrgenommen.

Neben den reinen Kennzahlen von Kosten und Publikationen könnte auch das Thema Personalkapazität ein Aspekt des Transformationsprozesses im Bereich Open Access sein. Dafür bietet die DBS ebenfalls ein Hilfsmittel in Form einer erweiterten Personalzahlerhebung an. Diese Werte können seit dem Berichtsjahr 2018 für wissenschaftliche Bibliotheken auf freiwilliger Basis erhoben werden und schlüsseln die Vollzeitäquivalente des Bibliothekspersonals nicht wie sonst ausbildungsspezifisch, sondern funktionsbezogen auf (z.B. in Medienbearbeitung, Benutzung, Ausleihe, Fachreferate, Bestandserhaltung oder Publikation). In einem Vortrag auf der #vBIB2020 im Jahr 2020 stellte Joachim Kreische, ehemaliger Vorsitzender des Steuerungskreises Wissenschaftliche Bibliotheken der DBS und Bibliotheksdirektor der Universitätsbibliothek Dortmund diese neue Personalkennzahl vor und beschrieb ihre Vorteile primär in der internen Steuerung und dem Leistungsvergleich.

Ziel der Untersuchung der DBS-Daten im Kontext des Open Access Monitorings ist das Schaffen eines Bewusstseins für offene Daten und Transparenz im Bibliothekswesens sowie die Darstellung der Deutschen Bibliotheksstatistik als flexibler (Daten-)Werkzeugkasten.