02.12.2022 | Team OA Brandenburg

Interview: AG Open Access Monitoring Brandenburg – Miriam Zeunert

Die Mitglieder*innen der AG Open Access Monitoring Brandenburg haben sich im November 2022 erstmals getroffen. In vier Interviews stellen sich einige Teilnehmer*innen selbst kurz vor und geben einen kurzen Einblick in ihre Tätigkeiten.

VuK: Dürfen wir Sie bitten, sich kurz vorzustellen?

Miriam Zeunert: Mein Name ist Miriam Zeunert und ich verstärke seit dem 1. Dezember 2021 das Bibliotheksteam der Fachhochschule Potsdam (FHP). Bereits in meiner Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (FaMI) in einer wissenschaftlichen Spezialbibliothek der Helmholtz-Gemeinschaft im Norden Berlins konnte ich erste Erfahrungen mit der Förderung von Open Access in der Forschung machen.
Im März 2021 schloss ich mein Studium der Bibliothekswissenschaft an der FHP mit einer Abschlussarbeit über das
Forschungsdatenmanagement als Arbeitsschwerpunkt für Informationswissenschaftler*innen ab. Während des Studiums war ich, zuerst als studentische Hilfskraft und später als wissenschaftliche Mitarbeiterin, in dem MWFK-geförderten Projekt Forschungsdatenmanagement Brandenburg (FDM-BB) tätig und erhielt dadurch einen Einblick in die Forschungslandschaft Brandenburgs und die Prozesse und Herausforderungen der Weiterentwicklung des Datenmanagements auf Landesebene. In meiner neuen Position an der FHP unterstütze ich unsere Forschenden beim Publizieren: von der Wahl eines geeigneten Journals, über die Beratung zu offenen Lizenzen bis hin zur finanziellen Förderung ihrer Publikationen. Momentan arbeite ich an einer Infoseite für unsere Hochschulangehörigen mit einer Übersicht über unsere Services und anderem Wissenswertem zu den Themen Open Access und Publizieren.

VuK: Die Open-Access-Strategie des Landes Brandenburg wurde 2019 verabschiedet. Das Monitoring des wissenschaftlichen Outputs wird in der Strategie thematisiert und als Aufgabe den Hochschulbibliotheken zugesprochen. In einem Thinkathon wurden 2020 verschiedene Aspekte dazu aufgegriffen. Was bedeutet Monitoring für Sie bzw. für Ihre Bibliothek und welche Rolle spielt der Themenkomplex in Ihrer Arbeit?

Miriam Zeunert: Für uns bedeutet das Monitoring in erster Linie eine Form von Messbarkeit von Offenheit in Forschung und Lehre an unserer Hochschule. Ergänzend dazu bietet uns das Monitoring die Möglichkeit das Publikationsverhalten unserer Forschenden an der Fachhochschule Potsdam zu analysieren und im Zuge dessen auch die Kosten abzuschätzen, die wir als Hochschulbibliothek in die Förderung von Publikationen und Open Access einplanen. Zudem können Erkenntnisse aus dem Monitoring in Entscheidungsprozesse zu weiteren strategischen Maßnahmen fließen, wie z.B. der Schaffung eines eigenen Publikationsfonds oder eines Informationsbudgets.

VuK: Können Sie drei Herausforderungen des wissenschaftlichen Publikationsmonitorings identifizieren und Beispiele skizzieren?

Miriam Zeunert: Ich denke herausfordernd könnte es sein, sich gemeinsam darüber zu verständigen, welche Datengrundlage verwendet und welche Publikationen genau in das Monitoring einfließen sollen. Zudem kann eine Vollständigkeit beim Publikationsmonitoring nicht garantiert werden, bedingt z.B. durch Zeitverzögerungen aufgrund von Embargofristen bei grünem Open Access. Im Falle des brandenburgweiten Monitorings käme erschwerend hinzu, dass mit acht Hochschulen auch viele Akteure mit unterschiedlichen Grundvoraussetzungen involviert sind, die für eine Vergleichbarkeit vereinheitlicht und harmonisiert werden müssten.

VuK: Als ein Vorhaben wurde das mehrschichtige Open Access-Monitoring aller acht Hochschulen von Brandenburg definiert. Welchen Mehrwert würden Sie darin sehen?

Miriam Zeunert: Ein brandenburgweites Monitoring würde natürlich in gewissem Umfang zur Zielerreichung der Brandenburger Open-Access-Strategie aus dem Jahr 2019 beitragen. Zudem könnten anhand der Monitoring-Zahlen weitere landesweite Maßnahmen identifiziert und zeitgleich die Wirksamkeit von bereits etablierten Maßnahmen gemessen und bewertet werden. Mit einem „Brandenburg-Monitoring“ ließe sich also, sofern eine Vergleichbarkeit zwischen den acht Hochschulen geschaffen werden kann, die Offenheit in Forschung und Lehre im Bundesland weiter ergründen und das unter Berücksichtigung der Heterogenität unserer Hochschullandschaft.

 

Wir danken Miriam Zeunert herzlich für Ihre Zeit und die Beantwortung unserer Fragen.