21.03.2022 | Philipp Falkenburg
Ein Beitrag von Philipp Falkenburg.
Open Access ist nicht nur eine Publikationspraxis, sondern auch ein reges Diskursfeld. Diverse Communitys und unterschiedliche Öffentlichkeiten verständigen sich regelmäßig über die Bandbreite der Themen und Aspekte. Die gängige Form sind Publikationen unterschiedlicher Art. Das Aufkommen ist enorm.
Um einen Überblick über die Diskurse zu behalten, braucht es übergeordnete Nachweisstrukturen. Eine solche Struktur ist das vom Open-Access-Vorreiter Peter Suber 2009 initiierte Open Access Tracking Project (OATP). Viele Bausteine des Projektes schließen an den Idealismus des Web 2.0 an – von Open Source über Social Tagging bis hin zur Grundidee der Schwarmintelligenz. Die Idee ist betont geradlinig und niedrigschwellig:. Online-Inhalte mit Bezug zu Open Access werden von der Community (bzw. Crowd) auf einer freien Plattform gesammelt und mittels Tags inhaltlich erschlossen. Mit der Zeit entwickelte sich ein sogenannter Hub, also eine Schnittstelle und Sammlung von Nachweisen zu mittlerweile über 90.000 Quellen bzw. Items mit Open-Access-Bezug.
Die Erschließung erfolgt mit zurzeit über 13.000 Tags, die dem Schema oa.Unterthema folgen. Zusätzlich können neue Tags durch jede am Projekt teilnehmende Person direkt eingebracht werden. Über die in der Software TagTeam abgebildeten Sammlung werden so unterschiedliche Zugänge wie Thema oder Aktualität mit Kombinations- und Filtermöglichkeiten eröffnet. Die Häufigkeit der einzelnen Tags lässt allgemeine Rückschlüsse auf die Popularität bestimmter Themen zu. Somit eignet sich die Sammlung in gewisser Weise auch als Bestand offener Forschungsdaten zum Beispiel für bibliometrisch unterlegte Diskursanalysen. Alle Daten können als RSS-Feed oder auch als JSON-Set (JavaScript Object Notation) exportiert und nachgenutzt werden.
OATP ist also eine sehr schlichte und dadurch effektive Form des Managements von Open-Access-Wissen. Da jede*r beitragen kann, wird es der Idee maximaler Openness komplett gerecht. Es ist ein offenes Angebot von der Open-Access-Community für die Open-Access-Community. Die Vernetzungs- und Kompetenzstelle Open Access Brandenburg bringt sich naturgemäß ebenfalls ein. Unsere eigenen Inhalte finden sich unter dem Tag oa.vuk. Zusätzlich wollen wir zukünftig auch alle Open-Access-Inhalte mit Bezug zum Land Brandenburg unter oa.brandenburg erfassen. Über Hinweise freuen auf relevante Quellen wir uns immer sehr: KONTAKT.