04.03.2025 | Team OA Brandenburg
Für die im September in Konstanz stattfindenden Open-Access-Tage werden ab sofort Beitragsvorschläge gesucht. Das Motto der Tagung ist einerseits eine Frage – „Mission Accomplished?“ – und andererseits ein Schwerpunkt, der die Frage de facto bereits wieder beantwortet: „Open Access und die Re/pro/duktion von Ungleichheit im wissenschaftlichen Publikationswesen“. Dass Ungleichheit als Leitthema auf der Agenda steht, verweist eindeutig darauf, dass sich zumindest das in der Berliner Erklärung über den Zugang zu wissenschaftlichem Wissen angelegte transformative Anliegen bzw. die „Mission“ von Open Access als universeller Zugang zum menschlichen Wissen und kulturellen Erbe nach wie vor nicht umfassend eingelöst hat. Die Empirie der Menschen, die täglich mit Open Access zu tun haben, stützt diesen Eindruck ohnehin.
Finanzielle Barrieren wie hohe Publikationsgebühren erschweren die Teilhabe am wissenschaftlichen Diskurs für Autor*innen mit begrenzten Ressourcen, z.B. aus low-and middle-income countries.
Gleichzeitig verstärken sogenannte Transformationsverträge wie die DEAL-Verträge bestehende Oligopolstrukturen. Während große Wissenschaftsverlage von diesen Verträgen profitieren, geraten kleine und mittelständische Verlage zunehmend unter Druck mit dramatischen Folgen für die Bibliodiversität.
Sprachliche Dominanz – insbesondere des Englischen – beeinflusst, welche Forschung global wahrgenommen wird. Auch disziplinäre Unterschiede der Publikationskulturen, der Drittmittelausstattung und etablierten Infrastrukturen tragen zur Ungleichheit bei.
Wenig überraschend steht die häufig als Lösung oder zumindest Alternative gehandelte Diamond Open Access als einer der konkreten Themenschwerpunkte auf dem Plan: „Wie kann es gelingen, Diamond OA aus der Nische heraus zu einer echten Alternative zu entwickeln?“
Weiterhin findet sich der Komplex „Künstliche Intelligenz“ als zentrales Zukunftsthema der Gegenwart mit der Frage in der Ausschreibung, wie sich Künstliche Intelligenz und Open Access in Beziehung setzen lassen.
Schließlich umkreist der dritte Schwerpunkt die auch für uns als Open-Access-Landesinitiative bedeutsame Frage von Open Access als „organisatorische[r] und institutionelle[r] Herausforderung“: „Welchen Einfluss hat [diese Herausforderung] auf Strukturen und Workflows innerhalb der Bibliotheken und wie verändert sich die Zusammenarbeit innerhalb der Institutionen (z.B. mit Rektorat, Finanzabteilung, Fakultäten, Forschungsmanagement etc.)?“
Die Frist für Vorträge oder Workshops ist der 30.März 2025. Für Poster und Beiträge für den Tool-Market-Place ist der 27. Juni der Stichtag.
Alles weitere und die Kontaktdaten der Veranstalter hält diese Seite bereit: Open-Access-Tage 2025 (Konstanz) Call for Proposals.