09.10.2025 | Team OA Brandenburg
Auch im vergangenen Quartal wurden wieder einige wissenschaftliche Open-Access-Veröffentlichungen von Forschenden brandenburgischer Hochschulen durch den Publikationsfonds des Landes Brandenburg unterstützt. Die geförderten Monografien spiegeln die thematische Vielfalt der Forschung im Land Brandenburg wider: von Medien- und Kulturwissenschaft über Rechtswissenschaft bis hin zu interdisziplinären Ansätzen zwischen Kunst und Wissenschaft.
In Characters in Film and Other Media: Theory, Analysis, Interpretation entwickelt Jens Eder (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf) eine umfassende Theorie zur Analyse und Interpretation von Figuren in Film und anderen Medien. Er betrachtet Charaktere als dargestellte Wesen, ästhetische Artefakte, symbolische Träger und als Ausdruck sozialer und kultureller Bedingungen. Die Studie integriert dabei Perspektiven aus Film-, Medien- und Literaturwissenschaft sowie Philosophie, Psychologie und Soziologie. Zugleich bietet sie praxisnahe Werkzeuge für Analysen und Lehre.
In Strittige Geschlechterordnungen: Kämpfe feministischer und LGBTQ*-Bewegungen in Polen und Europa untersucht Jennifer Ramme (Europa-Universität Viadrina) politische und gesellschaftliche Auseinandersetzungen um Geschlecht und Sexualität. Anhand von Ereignissen wie dem polnischen Frauenstreik in 2016 zeigt sie, wie feministische und LGBTQ*-Bewegungen aufeinanderprallende Geschlechterordnungen sichtbar machen und transformieren können. Ihr Ansatz verbindet raumtheoretische sowie politisch-ästhetische Perspektiven, um Konflikte um Identität und Gesellschaftsordnung präzise zu analysieren.
Das u.a. von Cristian Thorau (Universität Potsdam) herausgegebene Sammelwerk Klima – Klang – Transformation. Neue Diskurs- und Erfahrungsräume zwischen Musik und Wissenschaft erkundet die Schnittstellen zwischen Klangkunst, Musik und Wissenschaft im Kontext ökologischer Krisen. Diverse Beiträge aus Kunst, Soziologie, Musikwissenschaft und Ökoakustik untersuchen dabei, wie Klanginstallationen, Kompositionen und wissenschaftliche Praktiken neue Erfahrungsräume und Dialoge schaffen. Das Buch reflektiert, wie ästhetisches und wissenschaftliches Arbeiten sich gegenseitig beeinflussen und verändern kann.
In Die grundgesetzliche Theorie der Regierung – Zugleich ein Beitrag zur Rechtsgewinnung im Verfassungsrecht entwickelt Mathias Honer (Europa-Universität Viadrina) entwickelt eine verfassungstheoretische Perspektive auf die Bundesregierung als Institution des Grundgesetzes. Er zeigt, dass die Regierung im System der Gewaltenteilung eine spezifische Funktion für die Rechtserzeugung erfüllt. Die Studie verbindet methodische Überlegungen zur Verfassungstheorie mit aktuellen Fragen der Regierungskommunikation und politischen Verantwortung.
Weitere Informationen zum Publikationsfonds finden sich auf der Webseite: https://open-access-brandenburg.de/fonds.