Quo Vadis OA BB

Wie sollte eine faire Finanzierung von Open Access aussehen? (Quo Vadis 2025/26)

Online

Eine Veranstaltung der Reihe „Quo vadis offene Wissenschaft in Berlin und Brandenburg“ für das Jahr 2025/2026

Termin: 12. März 2026, Donnerstag (14-16 Uhr)

Veranstalter: Open Research Office Berlin – Landeskoordinierungsstelle für offene Wissenschaft in Berlin 

Anmeldung: https://fu-berlin.webex.com/weblink/register/rfe796eae19f0f977e4d1c1130990b90a

Wissenschaftliches Publizieren im Open Access (OA) wird heute von den kommerziellen Zielen einer sehr kleinen Anzahl von umsatzorientierten, global agierenden Medienkonzernen dominiert (Gatti et al. 2025, 14). Im Mai 2023 erklärte der Rat der Europäischen Kommission, dass das aktuelle System des wissenschaftlichen Publizierens für öffentliche Forschungsförderer zunehmend unbezahlbar wird. Die steigenden Kosten haben global die Forderung nach einem Wechsel zu nicht gewinnorientierten Publikationsmodellen gestärkt, siehe UNESCO Diamond Open Access Alliance, 2024.

Immer stärker etablieren sich Forderungen, Diamond Open Access (DOA) Publikationsmodelle im Bereich des wissenschaftlichen Publizierens zu finanzieren, um das aktuelle System zu transformieren und die Abhängigkeit der Wissenschaft vom kommerziellen Verlagswesen zu verringern. Die ab 2025 von der DFG geförderte Servicestelle Diamond Open Access (SeDOA) unterstützt diesen Ansatz. Zudem betont die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina die Skalierbarkeit von nicht gewinnorientierten OA-Publikationsmodellen als entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Transformation, da Wissenschaftseinrichtungen mit wenigen Medienkonzernen auf dem Publikationsmarkt konkurrieren (Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina 2025, 34). Entsprechende Finanzierungsstrukturen können die Implementierung offener Infrastrukturen und damit die gesamte Open-Research-Transformation positiv beeinflussen.

Für den Forschungsraum Berlin-Brandenburg ist das faire und nachhaltige Finanzieren von  Open Access ein drängendes Thema (Neufend et al. 2024), das aufgrund der Unsicherheiten in der Finanzierung von Wissenschafts- und Kulturerbe-Einrichtungen alle Einrichtungstypen unterschiedlich betrifft. In dieser Veranstaltung möchten wir mit Akteur*innen ins Gespräch kommen, die bereits eine nachhaltige, faire und kollektive Finanzierung von Open Access unterstützen und ermöglichen.

Auf dem virtuellen Podium möchten wir entlang folgender Fragen diskutieren:

  • Ist das nicht gewinnorientierte Publizieren kostengünstiger als kommerzielle APC- und BPC-Modelle?
  • Welches Verständnis von Fairness ist maßgeblich für faires OA?
  • Was ist der Wert und was sind die Kosten des nicht gewinnorientierten Publizierens und wie können entsprechende Ressourcen bereitgestellt werden?
  • Wie können einzelne Akteure im Forschungsökosystem nicht gewinnorientiertes Publizieren unterstützen?
  • Was sind notwendige Finanzierungsstrukturen, die nicht gewinnorientiertes Publizieren nach fairen Prinzipien ermöglichen?
  • Was lässt sich aus einer kritischen Reflektion bisheriger großangelegter Transformationsverträge und den daraus entstandenen Kriterien lernen?
  • Was sind die Alternativen zu solchen großangelegten, kommerziellen Ansätzen im wissenschaftlichen Publizieren?