05.12.2022 | Ben Kaden
Es gibt eine Open-Access-Neuigkeit aus dem Bereich der Ingenieurwissenschaften, die sicher auch für unsere Community bzw. die Hochschulen des Landes mit ingenieurwissenschaftlichen Fächern relevant sein kann. Und zwar entsteht im Rahmen des NFDI-Konsortiums NFDI4Ing (National Research Data Infrastructure for Engineering Sciences) an der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt eine neue Open-Access-Zeitschrift namens ing.grid, deren Modell, Ausrichtung und Scope kaum stärker auf Open Access orientiert sein können:
The journal bridges a gap in engineering sciences offering a platform and recognition for sound scientific practice in generating research data, developing reusable tools for processing that data and curating the data to make it findable, accessible, interoperable and reusable (FAIR).
Die Redaktion des auf Open Peer Review setzenden Journals ruft seit 01. Dezember 2022 zur Einreichung von nicht nur Manuskripten sondern auch Tutorials, APIs, Datensätzen sowie Software auf, letztere als Supplement. Damit bewegt sie sich auf dem Feld des Enhanced Publishing, also dem verknüpften Publizieren unterschiedlicher digitaler Inhalte in der Wissenschaft. Das Konzept wird bereits eine Weile als eine mögliche Zukunft des digitalen Publizierens gehandelt (siehe unter anderem dieses Projekt). Die Komplexität nicht nur des Managements der Inhalte und der Produktion der Ausgaben sondern auch des Open Peer Review ist erfahrungsgemäß eine erheblich größere Herausforderungen als bei rein aufsatzorientierten Titeln. Insofern verspricht ing.grid nicht nur das Schließen einer fachwissenschaftlichen Bedarfslücke, sondern adressiert auch einen grundsätzlichen Innovations- und Forschungsbedarf im Open-Access-Publizieren. Einen ersten Preprint mit einem Ausblick auf das offene, dialogische Peer Review stellte die Zeitschrift bereits online: plotID – a toolkit for connecting research data and visualization.