07.01.2022 | Ben Kaden
Open Access ist wenig überraschend regelmäßig ein Thema auch für Sammelbände und Monografien. Die Ausgabe 3/2021 der Zeitschrift Bibliothek – Forschung und Praxis rezensierte drei für das Feld relevante Titel, die wie die Zeitschrift selbst wunderbarerweise auch Open Access erschienen sind. Hier soll daher nur kurz der Tenor zusammengefasst und auf die Originalbeiträge verwiesen werden.
Pinfield, Stephen; Wakeling, Simon; Bawden, David; Robinson, Lyn (2020): Open Access in Theory and Practice: The Theory-Practice Relationship and Openness. 1. Aufl. London: Routledge. 120 GBP. OA über https://doi.org/10.4324/9780429276842
Ursula Arning von der ZB MED begrüßt die Arbeit von Stephen Pinfield, Simon Wakeling, David Bawden und Lyn Robinson, mit der die Autor*innen eine zusammenführende Betrachtung von Theoriearbeit und praktischen Anforderungren zu Open Access vorlegen. Die Zielgruppe des Überblickswerks ist denkbar breit und bezieht Studierende ebenso ein wie Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen. Die Arbeit unterstreicht den Sinn einer interdisziplinären Open-Access-Forschung im Kontrast zur derzeit starken Konzentration entsprechender Forschungsaktivitäten in der Bibliotheks- und Informationswissenschaft. Die Rezensentin begrüßt die Studie ausdrücklich, da sie allgemeine Wahrnehmungen systematisiert und expliziert. Wer sich theoretisch mit Open Access beschäftigt, kann sich anhand der Publikation im Forschungsfeld verorten. Wer sich praktisch mit Open Access befasst, findet methodische Hinweise und aufbereitete Handlungsempfehlungen und Argumentationsansätze auch für die Forschungsförderung. Zwei Herausforderungen stechen zudem besonders hervor: die informationsökonomische “einen Überblick über die Literatur zu er- bzw. behalten” und die informationsethische, bei der durch Open Access als Geschäftsmodell Teilhabemöglichkeiten am wissenschaftlichen Diskurs reduziert werden. (zur Rezension)
Lackner, Karin; Schilhan, Lisa; Kaier, Christian (Hrsg.): Publikationsberatung an Universitäten. Ein Praxisleitfaden zum Aufbau publikationsunterstützender Services. Bielefeld: transcript Verlag, 2020. Print: 39,00 €. OA über https://doi.org/10.18452/23823
Nicht explizit Open Access, aber doch unvermeidlich auch Open Access einbeziehend ist der Praxisleitfaden für den Aufbau von Publikationsberatungsdienstleistungen an Hochschulen, den Karin Lackner, Lisa Schilhan und Christian Kaier beim transcript Verlag vorlegten und den Jasmin Schmitz von PUBLISSO bespricht. Sie sieht den Band als Handreichung sowohl für die Zielgruppe derer geeignet, die Publikationsdienstleistungen entwickeln und aufbauen als auch für diejenigen, die in diesem Bereich aktiv sind und die Serviceprofile entwickeln wollen, findet ihn aber darüber hinaus auch für nicht-universitäre Bibliotheksmitarbeitende mit Interesse an Publikationsberatung einschlägig. (zur Rezension)
Graf, Dorothee; Fadeeva, Yuliya; Falkenstein-Feldhoff, Katrin (Hrsg.): Bücher im Open Access: ein Zukunftsmodell für die Geistes- und Sozialwissenschaften? Opladen: Verlag Barbara Budrich, 2020. ISBN: 978-3-8474-2460-4, Paperback, 39,90 €. OA über: https://doi.org/10.17185/duepublico/72237
Nur eingeschränkt überzeugt ist dagegen Stefan Schmeja (TIB Hannover) vom Band “Bücher im Open Access: ein Zukunftsmodell für die Geistes- und Sozialwissenschaften?”, den die Herausgeberinnen Dorothee Graf,, Yuliya; Fadeeva und Karin Falkenstein-Feldhoff als Ergebnis eines Projektes namens OGeSoMo („Förderung von Open-Access-Publikationen in den Geistes- und Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Monografien“) vorlegten. Während er an sich eine “interessante und lohnenswerte Lektüre für alle, die mit dem Thema zu tun haben” sieht, bemängelt er die Darstellung des für den Rezensenten den interessantesten Teil des Buches, die Zusammenfassung einer Podiumsdiskussion „Alles Open – Chance oder Risiko?“ aus dem September 2019 mit Michael Beißwenger, Viola Voß, Eric Steinhauer sowie den Verlagsvertreterinnen Stefanie Hanneken und Miriam von Maydell. Die ausgetauschten Argumente wurden, so seine Kritik, zu knapp, teils auch zu wenig belegt ausgeführt. Für die Darstellung des Themas Open-Access-Bücher an sich hätte er sich eine stärkere Systematisierung und eine inhaltliche Loslösung des Bandes weg von einer Dokumentation des Projektes zu einer allgemeineren Überblicksabhandlung gewünscht. (zur Rezension)
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